Rhetorik lernen

Mit der Rhetorik ist es wie mit dem Kochen oder dem Singen oder dem Leistungssport:

Nur mit ÜBUNG wird aus TALENT eine MEISTERSCHAFT!

Eines vorneweg: Aus dem Studium der unzähligen Bücher allein ist noch kein überzeugender oder großer Redner erwachsen!

Probieren geht über Studieren.

So sagt man. Und hierin liegt der Clou. Diese beiden Dinge gehören zusammen, wie Sonne und Mond. Ohne das Eine ist das Andere nicht denkbar. Aber Erfahrung sammeln Sie lediglich beim Probieren. Wenn sich schließlich konstruktives, professionelles Feedback hinzu gesellt, beschreiten Sie Stück für Stück den Weg zu gutem Handwerk oder gar der Meisterschaft.

Eine der wesentlichen Grundlagen für eine meisterliche Rhetorik ist ein umfangreicher Wortschatz. Gemeinhin besitzen wir Deutsche einen aktiven Wortschatz von ca. 5.000 Worten. Darüber hinaus verfügen wir über einen passiven Schatz, welcher um das ca. Zehnfache höher liegt. Die deutsche Sprache jedoch hält für uns die unglaubliche Zahl von ca. 400.000 Worte parat – warum um alles sollten wir uns dann mit derart wenig zufrieden geben?

Ja, wenn Sie langweilig sein wollen, dann wäre das passend. Aber wollen Sie überzeugen, mitreißen, bewegen – dann bedarf es der Vielfalt, der Abwechslung, der Emotionen. Wissen allein wirkt nicht einladend, im Gegenteil! Der direkte Weg ins Herz der Zuhörenden geht über Geschichten, überraschen Sie mit eigenen Erlebnissen, die Sie interessant, emotional und bildreich erzählen. Kinder können uns gute Wegweiser sein: Wer beim Märchen vorlesen zu wenig mit der Modulation spielt, zu wenig spannend und mitreißend ist, wird mit Gähnen oder Nichtbeachtung gestraft.

Lesen Sie? Gut. Sprechen Sie auch mal laut mit? Besser.

Wer laut liest, aktiviert den passiven Wortschatz. Unser Gehirn wird sich erinnern, verschiedene und neue Worte schon einmal gehört zu haben. Auf diese Weise erweitern Sie Ihren Schatzkasten – und sicherlich auch den Horizont. Immer wieder mal für 15 Minuten laut lesen, Geschichten neu oder aus einer anderen Perspektive erzählen, das trainiert aktiv. Sprache hängt sehr stark mit den Gefühlen zusammen, das merken wir immer dann, wenn wir eine neue Sprache erlernen. Bis wir in der Lage sind, Emotionen nachvollziehbar auszudrücken, dauert es lange. Und lernen können wir Sprachen nur durch: Sprechen. Und was ist das anderes als üben?

Viel Erfolg!

Üben können Sie übrigens auch mit mir…

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